Kulturkontor Bad Segeberg

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25. Kulturforum - in diesem Jahr online

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Keine Möglichkeit für Live- Auftritte, -Konzerte und jegliche kulturelle Verantstaltungen, das Wegbrechen von wichtigen Sponsoren und eine große Frustration bis hin zu Existenzängsten unter den Künstlern und Kulturschaffenden. Die Sorge um die Kunst- und Kulturszene Bad Segebergs aber wohl auch die Freude, sich endlich wieder untereinander darüber auszutauschen, brachte viele Kulturschaffende, Stadtvertreter und Interessierte dazu, der Einladung des Kulturkontors zu folgen und sich digital zu beteiligen. Fast 30 Teilnehmer schalteten sich zum ersten Online-Kulturforum dazu und tauschten sich zwei Stunden lang über die aktuelle Lage und über neue Ideen wie Möglichkeiten rundum die Kultur der Stadt aus. Das Fazit dieses Meetings: Interessante Beispiele für neue Wege, ein vielversprechender Projektantrag und eine klare Aufforderung seitens der politischen Vertreter an das Kulurkontor, mit einem Konzept oder Antrag dafür zu sorgen, dass die Kultur wieder seinen Stellenwert und ein würdiges finanzielles Gewicht in der Stadtverwaltung zurückerlangt.
Nach der Begrüßung durch die 1. Vorsitzende des Kulturkontors, Christine Braun, hatte das Wort zunächst die Bürgervorsteherin Bad Segebergs, Monika Saggau. Sie betonte, dass die Vielfalt kultureller Veranstaltungen zur Stadt gehöre und ein Qualitätsmerkmal darstelle. Gemeinsame Kulturerlebnisse seien gerade zur Krisenbewältigung notwendig, würden gegen Vereinsamung, Überforderung und Benachteiligung helfen, Identität schaffen, Menschen untereinander verbinden, die Gemeinschaft stärken und seien deshalb auch systemrelevant.
Thomas Minnerop, Leiter des Jugendbüros Bad Segeberg in der Trägerschaft des Vereins
für Jugend- und Kulturarbeit, schilderte im Anschluss wie er zusammen mit vielen Jugendlichen ein erstes Online-Konzert auf die Beine gestellt habe.
Innerhalb des Peer-to-Peer-Projekt entstanden in der digitalen Eventreihe „Soundsandwords“
fünf Konzerte, zwei Hörspielproduktionen, zwei Slams und eine „Best-of“ Sendung.
Möglich sei das neben vielen engagierten jugendlichen Musikern vor allem mit einen Sponsor geworden, der die Technik für geringes Geld zur Verfügung gestellt hatte.
Patrcia König, 2. Vorsitzende des Kulturvereins, erläuterte danach zusammen mit Detelef Dreessen, welche neuen Wege der Verein für die Kulturschaffenden der Stadt bereiten möchte. Das Kulturkontor hat einen Förderantrag beim Bundesprogramm SozioKultur -Neustart gestellt. Es soll eine neue digitale Plattform geschaffen werden, in der alle darin Tätigen nicht nur namentlich gelistet sind. Auch eigene Beiträge wie Kurzfilme, Audios und Berichte über Veranstaltungen sollen dort regelmäßig eingepflegt und wenn nötig redaktionell von Detlef Dreessen und Patricia König auf- wie zubereitet werden. Kernbereiche sind eine sogenannte „Kulturhalle“, ein Veranstaltungskalender und ein Verzeichnis aller Kulturschaffenden der Stadt. Neubürger wie Bad Segeberger sollen dort aber auch Veranstaltungsorte und Events aus sozialen Bereichen wie Krankenhäusern, Seniorenheimen, Kindergärten und Schulen finden können.
Die Homepage, die bei einer positiven Zusage von Johannes Hoffmann kreiert wird, soll mit bereits vorhandenen Seiten und Angeboten wie etwa dem Kulturkalender oder der Bad Segeberg App vernetzt werden und auch Teil der städtischen Homepage werden.
Das Thema Online und Sponsoring lag vielen Teilnehmern am Herzen. Stellvertretend für viele appellierte Ralf Schaffer, Mitglied der Stadtvertretung und selbst Veranstalter von Konzerten, insbesondere an seine politischen Mitstreiter, das Parteibuch an die Seite zu legen und endlich wieder die Verantwortung für die Kultur zu übernehmen „um die Stadt zu retten“. Das bedeute aber auch „dafür richtig Geld in die Hand zu nehmen“, so Schaffer.
Dem stimmten die anwesenden Stadtvertreter zu und forderten den Vorstand des Kulturkontors dazu auf, sich Gedanken darüber zu machen, wie man durch einen Antrag an die Stadtvertretung, diese dazu bringen könne, sich wieder der politischen Verantwortung für die Kultur zu widmen – vor allem mit finanziellen Mitteln.